Was ist eigentlich, wenn ein Führer eine Sehschwäche hat und seine Brille vergisst? Darf er oder sie dann einfach trotzdem Auto fahren oder muss man in den sauren Apfel beißen und das Fahrzeug stehen lassen? Unser Auto Ratgeber klärt auf.
Vorsichtspflichten müssen beachtet werden
Rein rechtlich ist die Sache eindeutig: Als fahrunfähig gilt, wer nicht über die entsprechende körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit verfügt, ein Fahrzeug zu führen. In diesem Zusammenhang muss der Führer laut Gesetz seinen Vorsichtspflichten nachkommen, zu denen es zählt, die geforderte Mindestsehschärfe für das Führen eines Fahrzeuges einzuhalten. Und wenn Sie diese Sehschärfe nicht ohne Brille einhalten können, dann dürfen Sie kein Fahrzeug führen – ohne Wenn und Aber.
Beschränkungen im Führerausweis aufgeführt
Bevor der Führerausweis erteilt wird, muss ein aktueller Sehtest vorliegen. Ist die Sehschärfe eingeschränkt, so wird im Ausweis vermerkt, dass der Führer eine Brille oder Kontaktlinsen bei der Fahrt zu tragen hat. Haben Sie Ihre Brille aber vergessen und fahren dennoch, droht eine Busse und die Polizei kann die Weiterfahrt verbieten. Setzen Sie die Fahrt dennoch fort oder werden wiederholt ohne Sehhilfe beim Führen eines Fahrzeuges erwischt, kann ein Administrativverfahren mit vollständigem Entzug des Führerausweises sein.
Und wenn die Augen erst später schlechter werden?
Auto Ratgeber richten sich natürlich immer nach Gesetzen, Richtlinien und offiziellen Anforderungen. Was ist nun aber, wenn Ihre Augen erst später an Sehschärfe verlieren? Dann sind Sie doch nicht zum Tragen einer Brille im Auto verpflichtet, weil es ja schließlich nicht im Führerausweis vermerkt ist, oder? Die Erfüllung der Vorsichtspflichten gehen natürlich über die Einträge im Führerausweis hinaus, und ja, Sie sind auch ohne Eintrag zum Tragen der Sehhilfe verpflichtet. Lediglich der Nachweis bei einer Kontrolle kann bei fehlendem Eintrag nicht ohne Sehtest erfolgen, und dieser dürfte wohl nur in Ausnahmefällen angeordnet werden. Das soll jedoch keinesfalls als Motivation für das Fahren ohne Brille dienen, denn über allen Gesetzen sollte doch die Vernunft stehen: Ein Autoführer, der nicht richtig sehen kann, ist eine Gefahr für seine Umwelt und für sich selbst – das sollte nie vergessen werden.
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